(lel, ll) So gut wie nichts mehr erinnert heute an die schrecklichen Ereignisse, die in der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges in der ländlichen Idylle der Hallertau vor sich gingen.

Wo heute Hopfengärten die Gegend schmücken, wurden damals abgemagerte und in Lumpen gekleidete Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Saal auf brutale Art und Weise Richtung KZ Dachau getrieben, geprügelt, teils erschossen und notdürftig am Wegesrand verscharrt. Auf dem Streckenabschnitt von Saal bis Mainburg starben dabei mindestens 30 Menschen. Als Todesmärsche wurden diese Räumungsaktionen der Konzentrationslager seitens der SS Wachmannschaften aufgrund der immer näher rückenden Alliierten später bezeichnet.

Mit diesem Stück Heimatgeschichte befassten sich auch einige Schülerinnen und Schüler der Realschule Mainburg im Rahmen ihrer Projektarbeit in den Fächern Deutsch/ Geschichte. Dabei gingen sie mit einer Klasse der Johann-Turmair-Realschule Abensberg eine Kooperation ein und nahmen auch an einem Landeswettbewerb zum Thema „1945 – das Kriegsende in Bayern“ teil. Gemeinsam begaben sie sich auf Spurensuche in das Jahr 1945 und untersuchten, was kurz vor Kriegsende in ihrer Heimat vor sich ging. Ihre Ergebnisse – wie eigenverfasste Forschungsartikel, selbstgestaltete Collagen, Gedichte, Zeitzeugeninterviews oder eine selbsterstellte digitale Karte - stellten sie in einer Broschüre mit dem Titel „Schau nicht her!“ zusammen. Für ihre ausgezeichnete Arbeit in dem Wettbewerb „Erinnerungszeichen“ des Bayerischen Kultusministeriums erhielten sie den Hauptpreis! Die Urkundenverleihung fand dabei im Klosterbiergarten Biburg statt, da dieser Ort die Schülergruppen beider Realschulen verband.  

Diese wunderbare Leistung für unsere Schülerinnen und Schüler wurde nicht nur von der örtlichen Presse wahrgenommen, sondern auch vom lokalen Fernsehen gewürdigt. Ein schöner Erfolg über eine schreckliche Thematik, der allen sicherlich noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird!