(BB) Nachdem im vergangenen Schuljahr vier Lehrerinnen der Grundschule Klanovice zu Gast in der Realschule Mainburg waren, stand Ende Mai der Gegenbesuch an. Frau Marcela Deutsch von der Masarykova základní škola Praha Klánovice, eine alte Abiturkollegin von Frau Lauber, organisierte ein abwechslungsreiches Programm für die Gäste aus Mainburg. Dazu gehörten Unterrichtsbesuche, aber auch ein Überblick über das Schulsystem in Tschechien und natürlich etwas Sightseeing in Prag.

Frau Lauber, Frau Epple, Frau Baumann und Herr Reinsch hatten sich an einem Montagmorgen Ende Mai in aller Herrgottsfrühe aufgemacht, um pünktlich zum Unterrichtsvormittag in Prag zu sein. Nach einer netten Begrüßung durch einige Deutsch-Schüler durften die Mainburger Lehrer*innen zunächst das Schulgebäude anschauen. Sie staunten nicht schlecht, als am Ende jeder Unterrichtsstunde nicht nur ein Gong, sondern auch kurze Musik durch die Lautsprecher ertönte. Auch das Ende jeder 10-minütigen Pause zwischen den Stunden wurde von einem Gong und kurzer Musik angezeigt. Insgesamt hat der Schulvormittag nur 5 Unterrichtsstunden und endet ähnlich wie bei uns für die meisten Schüler*innen um 13 Uhr. Zudem herrscht Hausschuhpflicht für alle Schüler*innen, was aber bei den älteren Jahrgängen eher als ‚Badelatschen‘-Pflicht umdefiniert wird.

An diesem Vormittag und auch am nächsten durften die Mainburger Lehrkräfte dann am Unterricht in verschiedenen Fächern und Jahrgangsstufen teilnehmen. Die Grundschule in Tschechien umfasst die Jahrgangsstufen 1 bis 9, aufgeteilt in die erste Stufe (1. - 5. Klasse) und die zweite Stufe (6. - 9. Klasse). Erst dann gehen die meisten Schüler*innen an weiterführende Schulen, etwa das vierstufige Gymnasium.

Nicht nur Deutsch als Fremdsprache, sondern auch Mathematik und Biologie in einer bilingualen Klasse – unterrichtet von einer Muttersprachlerin auf Englisch – standen für die bayerischen Kolleg*innen auf der Tagesordnung. Interessant für die Mainburger Lehrkräfte war auch, dass in Tschechien der Unterricht in Fremdsprachen immer in geteilten Klassen oder Kleingruppen stattfindet.

Im Gegensatz zu unserer Schule ist die tschechische Schule zwar nicht so gut mit digitalen Endgeräten und IT-Räumen ausgestattet, doch werden z.B. kleine Roboter auch im Mathematikunterricht integriert. Überdies gibt es auffallend viele Hilfs- und Förderlehrkräfte, die zum Teil einzelne Schüler unterstützen, aber auch gemeinsam mit einer Lehrkraft in der Klasse unterrichten.

Der letzte Tag stand im Zeichen der Kultur. Das Mainburger Lehrerteam besuchte die wichtigsten ‚Must-See’s‘ der Prager Innenstadt und Frau Deutsch verriet dabei noch einige Insider-Hotspots. Für eine Studienfahrt zum Beispiel mit einer Abschlussklasse nach Prag sind die Lehrkräfte nun bestens vorbereitet.

Da beide Schulen beim eTwinning sehr aktiv sind und schon Auszeichnungen dafür erhalten haben, kamen alle Beteiligten überein, dass dies eine sehr gute Basis für weitere Kontakte ist.