(LEL) Selbst sehen, was damals stattfand, statt „nur“ zu lesen oder zu hören: Das erfuhren die beiden zehnten Klassen der Realschule bei ihrer Exkursion in die KZ-Gedenkstätte nach Flossenbürg.

Denn was hier geschah und was man hier im Originalen sieht, erinnert nicht nur an die Verfolgten und Ermordeten. Es brennt sich noch mehr in das Gedächtnis ein als es ein Unterricht im Klassenzimmer je tun könnte: Frauen, Kinder und Männer, die von den Nationalsozialisten verschleppt, ausgebeutet, misshandelt und getötet wurden. Viele Dokumente wie Fotos, Briefe oder Gegenstände zeugen vom täglichen Kampf ums Überleben der Lagerinsassen, deren Tod und den Verbrechen der Nazis. Zu sehen sind außerdem der Appellplatz, die Unterkunftsbaracken, das Gleis des Häftlingslagers zum Krematorium oder das Häftlingsbad.

Zuvor erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Geschichts- sowie Religionsunterrichts anhand unterschiedlicher Quellen- und Informationsmaterialien eines von sechs Themen über das Konzentrationslager und bereiteten dieses als Kurzreferat für ihre Mitschüler auf. In der Gedenkstätte selbst verschafften sich die Klassen dann in Kleingruppen einen Überblick über den historischen Ort und präsentierten anschließend ihren Mitschülern ihr Thema an einem von ihnen ausgewählten passenden Ort. Dabei nutzten sie Fotos sowie Bilder zur Veranschaulichung. Betreut wurden sie von einem Rundgangsleiter und natürlich ihren Lehrkräften. Im Anschluss besuchten die beiden Klassen das Museumscafé, bei dem Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung einen Platz für Beschäftigung finden. Denn auch behinderte Menschen wurden während des Nationalsozialismus verfolgt und getötet. Das Café setzt damit ein Zeichen für Gleichheit und Menschenwürde.